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"Noch ein Bier bitte" – wer kriegt das schon in der Fremdsprache korrekt heraus, noch dazu nach dem ersten Glas davon.

Die schwierige japanische Sprache ist sicher einer der Hauptgründe, vor der Japanreise nervös zu sein. Werde ich mit Englisch zurechtkommen? Doch zum Glück gibt's handliche Helfer: Hände und Gesicht.

In der Kneipe winken Sie dem Kellner Aufmerksamkeit heischend zu, zeigen dann auf das leere Bierglas, und dann mit dem Zeigefinger nach oben. Bedeutet: Noch ein Bier bitte! Japaner fangen beim Zeigefinger an zu zählen, nicht mit dem Daumen. Zwei Bier sind also Zeige- und Mittelfinger, dann kommt der Ringfinger, der kleine Finger und am Schluss erst der Daumen. Damit ist der Biernachschub grundsätzlich schon mal gerettet!

"Ok" oder "Nicht Ok"

Nicken und Kopfschütteln – ein nonverbales Ja und Nein – das funktioniert in Japan genauso wie bei uns. Mindestens genauso wichtig sind die Zeichen für "OK" oder "Nein, nicht OK". Ein Kreis steht für richtig, erlaubt und in Ordnung – man macht ihn meist mit Daumen und Zeigefinger. Und wenn ein Japaner beide Zeigefinger kreuzt und Sie warnend ansieht, dann ist irgendetwas im Argen. Vielleicht ist zu einem Gebäude der Zutritt verboten (oder jedenfalls der mit Schuhen!), oder er möchte Sie auch nur warnen, dass der Zug hier endet und man nicht mehr einsteigen soll. An der Ticketsperre am Eingang zur U-Bahn zeigt ein grüner Kreis an, welche Durchgänge geöffnet sind – die anderen zeigen ein rotes Kreuz, das heißt: "Nicht OK – hier kein Durchgang."

"Bitte, lassen Sie mich durch"

Der Zug hält, es ist der richtige Bahnhof, aber Rush-hour und die Tür weit weg – wie kommt man schnell durch die Menschenmenge? "Bitte lassen Sie mich durch" auf Japanisch wäre eine Möglichkeit, doch einfacher geht es mit einer Geste: die Hand senkrecht vor die Brust halten, Fingerspitzen nach oben, Handfläche nach links, Handrücken nach rechts (wenn es die rechte Hand ist). Nun bewegt man die Hand ein paarmal vor und zurück, als wollte man eine Gasse in die Menge schneiden. Das ganze vielleicht noch mit einer angedeuteten Verbeugung garniert.

Verbeugungen übrigens machen Japaner mit gerade bleibendem Rücken und Kopf, nur aus der Hüfte heraus. Auf jeder Japanreise gibt es reichlich Gelegenheit, das zu beobachten! Die gleiche Handhaltung, senkrecht nach oben, aber mit einer Links-Rechts-Bewegung, werden Sie vielleicht manchmal bei Japanern sehen – abwehrend, aber nicht unfreundlich: Meistens heißt es so etwas wie "nicht nötig" oder "nein nein, das meine ich nicht".

Vielleicht die einzige Geste, die öfters zu Missverständnissen zwischen Japanern und Japanreisenden führt, ist diese: Ein Japaner steht in einiger Entfernung, streckt die Hand mit der Handfläche nach unten aus und bewegt sie leicht auf und ab. Das heißt nicht etwa "da bleiben", sondern ist eine Aufforderung, näherzukommen. Heranwinken mit dem Zeigefinger nach oben wirkt dagegen auf Japaner fast brachial…

WESTWARDS

Japanisch für die Reise

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