Ein Mietwagen, um auf der Japanreise unabhängig und flexibel zu sein, sich nicht mit Fahrplänen, Tickets und Gepäck herumschlagen zu müssen – das erscheint vielleicht reizvoll. Jedoch ist es für eine Japanreise nicht unbedingt die richtige Strategie. Auf der klassischen Touristenroute verursacht der Mietwagen wahrscheinlich mehr Stress, als er erspart!
In welchen Gegenden von Japan ist ein Mietwagen sinnvoll?
Erst einmal: Finger weg vom Auto in Städten wie Tokyo, Kyoto, oder auch Hiroshima und Himeji. Die größeren Städte sind gut mit öffentlichem Verkehr navigierbar, in kleineren Städten liegen die Sehenswürdigkeiten ohnehin oft in fußläufiger Entfernung zueinander. Parkplätze in den Städten sind zwar ein High-Tech-Erlebnis (mehrstöckig mit Fahrstuhl), aber das sieht man sich lieber unbeteiligt von außen an, denn billig sind sie nicht, und die Kommunikation mit dem Parkplatzwächter oder Automaten kann ja auch mühselig sein. Selbst zwischen den Städten lohnt ein Auto nicht unbedingt, denn die Autobahnen sind oft sehr voll und die Mautgebühren hoch. Schnell fahren darf man ohnehin nicht (100 km/h, auf Landstraßen teils nur 50 km/h). Bei einer Reise mit ein oder zwei Personen rentiert sich eigentlich fast immer der schnellere Zug.
Nur dort, wo die Züge nicht hinfahren und Busse womöglich nur ganz selten verkehren, ist ein Auto sinnvoll: Auf Okinawa, Hokkaido, in vielen Gegenden von Tohoku, an der Küste der Japansee, auf Shikoku oder der Noto-Halbinsel bei Kanazawa z.B.

Autos in Tokyo
Wie leihe ich in Japan ein Auto?
Die großen Autovermietungen wie Avis, Budget und Hertz (= Toyota) haben auch Angebote in Japan, die man direkt über die Webseite der jeweiligen Firma oder normale westliche Suchportale buchen kann. Auf Japanisch (oder mit limitierter englischsprachiger Navigation) kommen noch mehr Optionen hinzu, die oft kostengünstiger sind (z.B. J-Net oder Rakuten). Die Mietwagenfirmen befinden sich meist in der Nähe der JR-Bahnhöfe, doch in der Regel holen alle ihre Kunden am Bahnhof, am Flughafen, am Fährterminal oder auch am Hotel ab bzw. bringen dorthin zurück.
Zwar möglich, aber weniger gern gesehen ist es, wenn man einfach ohne Anmeldung in einem Büro vorbeischaut. Bei Vorbuchung haben die Firmen die notwendigen Papiere meist schon vorbereitet, die Formalitäten sind dann schnell und unproblematisch, man braucht Pass, Führerschein und die Übersetzung (s.o.).

Achtung bei den Versicherungen: Trotz Vollkasko bleibt in Japan manchmal ein Selbstbehalt, die sogenannte "Non-operation Charge". Da können mehrere Hundert Euro anfallen, wenn das Auto bei Rückgabe nicht fahrbereit ist (auch z.B. bei einem fremdverschuldeten Unfall). Manchmal, v.a. über die internationalen Portale, lässt sich auch darüber noch eine Zusatzversicherung abschließen.
Fast alle Mietautos sind Automatik-Wagen, bei denen außer Gas und Bremse alle Funktionen einschließlich Zündschlüssel über Panels und Knöpfe bedient werden.

