Kirschblüte im Frühling und Laubfärbung im Herbst – das sind die klassischen Reisezeiten in Japan. Allerdings sind dann nicht nur viele ausländische Touristen, sondern auch Japaner im eigenen Land unterwegs und manchmal wird es ganz schön voll. Weniger Touristen sieht der Winter, denn da kann es durchaus richtig kalt sein. Doch je nachdem, wie die Reise geplant ist, wird eine Wintertour zum unvergesslichen Erlebnis.

Dicke Dampfschwaden steigen aus dem heißen Außenbecken (rotenburo) auf, während der Blick über die Schneelandschaft schweift und man wohlig im warmen Wasser liegt. Ein Besuch in einem Onsen, einer heißen Quelle, ist im Winter unvergleichlich.

Affen genießen das winterliche Bad im Onsen
Affen genießen das winterliche Bad im Onsen

Neujahr ist der bedeutendste Feiertag im japanischen Kalender, mindestens drei Tage lang besuchen sich Familien und Freunde gegenseitig, es gibt spezielles Essen, und ein traditioneller Besuch beim Shinto-Schrein ist angesagt, um Glücksbringer zu erwerben und die Gunst der Götter für das kommende Jahr sicherzustellen. Ist man zur Jahreswende in Japan unterwegs, gibt es da einiges zu sehen – am besten ist es, wenn man Zugang zu einer japanischen Familie hat (selbst über Internetbekanntschaften), weil sich viele der Neujahrsbräuche zu Hause abspielen.

Allerdings sind über Neujahr auch tagelang viele touristische Highlights und Restaurants geschlossen und sogar Geldautomaten machen Urlaub.
Überhaupt haben die Sehenswürdigkeiten im Winter oft kürzere Öffnungszeiten, zumal es relativ früh dunkel wird (in Tokyo gegen 16 Uhr).

Während es in manchen Teilen Japans viel schneit, ist das Wetter auf der Pazifikseite (wo sich die Touristenziele wie Tokyo, Kamakura, Fuji und Kyoto befinden) im Winter meist schön und klar – gar nicht so selten kann man dann von Tokyo aus sogar den Fuji-san sehen! Schnee ist in Städten wie Tokyo oder Kyoto selten, aber das Thermometer geht schon manchmal etwas unter null. Vor allem historische Gebäude wie Burgen oder Tempel sind in der Regel unbeheizt, d. h. auch innen oft eiskalt. In Sehenswürdigkeiten, in denen man die Schuhe ausziehen muss, erhält man meist Plastikslipper, trotzdem sind dicke Zweit- oder sogar Drittsocken nützlich.

Mit Schneeschuhen unterwegs in der Gegend von Nikko
Mit Schneeschuhen unterwegs in der Gegend von Nikko, © WESTWARDS