(seit 2011 - Weltkulturerbe)
Besondere Erwähnung unter den Tempeln und Gartenanlagen von Hiraizumi in der Präfektur Iwate im nördlichen Teil der japanischen Hauptinsel Honshu finden der Tempel Chuson-ji mit der Goldenen Halle, der Landschaftsgarten Motsu-ji, sowie die Ausgrabungsstätte eines ehemaligen Palastes des einstigen Herrschergeschlechts. Dank ihrer besonderen, regionalen Prägung sind sie schon seit jeher Teil des japanischen Kulturerbes. Die Tempel- und Gartenanlagen von Hiraizumi entstanden im 11. und 12. Jh. als Bestandteil der Residenz und des Machtzentrums des Fürstengeschlechts der Oshu Fujiwara. Diese Familie, die mit einer Goldmine reich geworden war, erweiterte seit dem siebten Jahrhundert ihren Einflussbereich im Norden Japans und baute Hiraizumi allmählich zu einem Machtzentrum aus, das in seiner Blütezeit der Kaiserstadt Kyoto den Rang streitig machte. Hiraizumis Blüte endete mit dem Untergang der Fujiwara im Jahr 1189. Große Teile der Stadt wurden von der Armee des ersten Shoguns Yoritomo zerstört, nur ein geringer Teil der Tempel blieb erhalten. Die Bewohner Hiraizumis waren Anhänger des Amitabha Buddha. Im Mittelpunkt dieser Lehre steht der Glaube an eine Wiedergeburt nach dem Tod, in einer Art Paradies, das das „Reine Land“ genannt wurde. Ihrer Vorstellung vom Paradies verliehen sie im Landschafts-garten Motsu-ji Ausdruck, wo sie in einzigartiger Weise Wasserelemente, vor allem den See im Mittelpunkt des Gartens, und Bäume zum heiligen Berg Kinkeisan in Beziehung setzten.
Weitere Infos finden Sie auf der englischsprachigen Website World Heritage Hiraizumi.

