
Viele Japan-Besucher wollen auf der ersten und vielleicht einzigen Japanreise so viel wie möglich sehen. Deshalb sind die meisten deutschen Reisenden ob in der Gruppe oder individuell in Japan auch eher mit dem Zug oder Bus unterwegs. Andere jedoch haben schon bei anderen Urlauben festgestellt, dass man mit dem Fahrrad vielleicht nicht so viele Sehenswürdigkeiten abklappern kann - die Orte, die man entdeckt, dann aber auf besondere Weise erlebt. Und es gibt nach der Rückkehr Reiseerlebnisse zu erzählen, die andere nicht haben. Daher steigt die Nachfrage nach Japan-Angeboten, die die Inseln mit dem Fahrrad erkunden nicht nur bei Backpackern.
Fahrradfahren ist eine entspannte Art einige Ecken des Landes kennen zu lernen. Überall in Japan wurden Fahrradwege eingerichtet und an vielen Bahnhöfen der JR Group kann man Fahrräder mieten. Die Preise reichen von ca. 500 Yen pro Stunde bis 1.500 Yen pro Tag. Gerade die einsamen Landschaften von Kyushu, Skikoku, den japanischen Alpen oder Hokkaido bieten sich für Radtouren an.
Ein Beispiel für eine Radtour auf Honshu ist die wunderschöne 15km lange Strecke durch die Kibi-Ebene in der Nähe von Okayama. Sie fahren mit der „JR Kibi-Line“ von Okayama nach Bizen Ichinomiya, mieten dort das Fahrrad und radeln bis Soja. Dort geben Sie am Bahnhof das Fahrrad wieder zurück und fahren mit dem Zug zurück nach Okayama.
In den großen Städten sollten Sie aber besser nur auf speziell ausgewiesenen Wegen Radfahren.
Infos rund um's Radfahren und Tourvorschläge finden Sie auch auf Japan Cycling Navigator.
Radeln durch Tokyo
Eine Erkundungsfahrt durch Tokyo mit dem Rad kommt sicherlich nicht jedem gleich in den Sinn, aber seit einiger Zeit bietet das Unternehmen Tokyo Great Cycling Tour jeweils zweimal pro Woche zwei verschiedene Radtouren durch die japanische Hauptstadt an. Für 10.000 Yen (umgerechnet circa 80 EUR) einschließlich. Lunch-Paket, Versicherung und Reiseleitung geht es in sechs Stunden sicher und größtenteils autofrei durch die Stadt: entweder entlang des Nihonbashi Rivers über die gleichnamige historische Brücke und das frühere Fischerdorf Tsukudajima in den ultramodernen Stadtteil Odaiba mit spektakulären Ausblicken auf die imposante Architektur und zum kaiserlichen Palast oder zur Altstadt Ningyo-Cho mit dem Besuch einer Ausbildungsstätte für Sumo-Ringer und weiter in den Ueno Park und das malerische Hongo-Viertel. Weitere Infos unter www.tokyocycling.jp
Mit dem Fahrrad durch Kyoto
Entdecken Sie doch einmal Kyoto mit dem Fahrrad – die alte Kaiserstadt ist sicherlich die in Japan, die am besten auf Fahrradfahrer eingestellt ist. Sie ist flach, kompakt und es gibt zahlreiche Fahrradwege! Ab umgerechnet etwa 10 Euro können Sie sich bereits ein Fahrrad für einen Tag in Kyoto mieten. Die Fahrradverleih-Station befindet sich nur 3 Min. zu Fuß unweit des Bahnhofs von Kyoto. Wenn Sie lieber mit einem Führer und einer kleinen Gruppe Gleichgesinnter unterwegs sein möchten, bietet es sich an, sich einer organisierten Fahrradtour von Kyoto Cycling Tour Project anzuschließen. Die Touren dauern einen halben oder ganzen Tag, und finden unter englischsprachiger Führung und ab 2 Personen statt. Alle berühmten Sehenswürdigkeiten Kyotos, der Kaiserpalast, der Ryoanji, der Kiyomizudera, Gion und viele andere liegen auf dem Weg und können bequem mit dem Fahrrad entdeckt werden. Ihr kundiger Guide erklärt Ihnen alles, und führt Sie dann nach Gion, wenn die Chance am größten ist, eine Geisha oder Maiko auf der Strasse zu sehen. Weitere Informationen und Preise unter www.kctp.net
Mehrtägige Fahrradtouren ins unbekannte Japan

Wer eine organisierte Fahrrad-Tour mit Gleichgesinnten durch Japan machen möchte, ist jedoch nicht auf Tokyo oder Kyoto beschränkt. Einer von einer Handvoll Spezialisten, die ausländischen Besuchern ihr Heimatland auf zwei Rädern näher bringen möchten, ist OkaTours in Tokyo. Der Begründer des jungen Unternehmens, Akira Oka, der in Japan und den USA aufgewachsen ist, hat sein Hobby zum Beruf gemacht. Nachdem er viele Jahre als Ausgleich zu seiner Arbeit im Finanzsektor Fahrradtouren durch Japan und Europa gemacht hatte, beschloss er, sich selbstständig zu machen – und gründete Oka Tours. Die Touren dauern 6 – 9 Tage, und sind vom Schwierigkeitsgrad her gemäßigt oder auch etwas anstrengender – je nachdem wie viele Kilometer und Steigungen pro Tag zurückgelegt werden. Im Preis inbegriffen sind Fahrrad, Übernachtung in guten westlichen Hotels oder japanischen Ryokan, Verpflegung, Versicherung – und auch ein Begleitbus für alle Fälle. In kleinen Gruppen von 8 – 12 Teilnehmern führen er und seine gut ausgebildeten Tourenleiter ihre internationalen Gäste durch Gegenden in Japan, die sich durch ihre landschaftliche Schönheit auszeichnen, und auch weniger bekannt sind.
Eine Reiseroute erkundet Sado Island – früher ein landschaftlich reizvoller Verbannungsort, heute Heimat von Kodo, Japans weltberühmter Taiko-Trommler. Die langjährige Abschottung vom Festland hat für die Erhaltung alten Brauchtums gesorgt. Eine andere Tour führt von der wildromantischen Noto-Halbinsel über das traditionsreiche Städtchen Kanazawa mit seinen gut erhaltenen Samurai-Häusern bis nach Kyoto. Die Izu-Halbinsel westlich von Tokyo mit ihren zahllosen heißen Quellen gewährt zahlreiche wunderbare Ausblicke auf den Mt. Fuji. Die Tour nach Nikko und Aizu verbindet UNESCO Weltkulturerbe mit Wasserfällen, heißen Quellen und wunderbaren Gebirgslandschaften. Ergänzt werden die Touren durch eingestreute kulturelle Programme – so wird auf Sado Island ein Trommel-Workshop angeboten, oder man kann sich im Töpfern versuchen.
Weitere Informationen und Preise unter
www.okatours.com
Radfahren in der Präfektur Oita.

